Krebserkrankung aus der Anonymität
Eine spannende Einladung, die ich als kbumm.de Fotograf da bekommen habe. Unter der Überschrift „Auftaktveranstaltung Krebswoche 2013“ wurde mir ein Termin im Neuburger Ostend anvertraut.
Selbst bin ich zwar nicht betroffen, doch in der Familie habe ich durchaus auch einen Fall einer Krebserkrankung. Das hat mich einerseits neugierig, anderseits aber auch nachdenklich gemacht. Ob ich als „Boulevard Fotograf“ im Auftrag kbumm dort so richtig bin?
Also zog ich mir meine kbumm Jacke an, hängte mir meinen Fotoapparat über die Schulter und fuhr ins Bürgerhaus im Neuburger Ostend. Dort angekommen wurde ich sehr herzlich von Angelika Sonhütter begrüßt. Sie ist Mitglied in der Selbsthilfegruppe für Menschen mit Krebs und nach Krebserkrankung, und selbst betroffen. Sie zeigte mir sogleich das Bürgerhaus. Sie war sehr stolz darauf, wie viele Menschen heute gekommen waren. Dazu die vielen Stände von Einrichtungen und Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, Menschen mit Krebserkrankung zu unterstützen.
Nach den Begrüßungsworten des Oberbürgermeisters der Stadt Neuburg, Dr. Bernhard Gmehling, sprach noch der Dipl. Psychologe und Geschäftsführer der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V. Markus Besseler zu den vielen Zuhörern. Er erwähnte in seiner Rede eine Kampagne seiner Gesellschaft, in der Patienten an die Öffentlichkeit gehen um aus der Anonymität zu treten.
Jetzt wusste ich endlich genau, warum ich hier war. Ich griff diese Information über diese Kampagne gleich auf und versuchte nun meinerseits betroffene Menschen zu finden um sie in die „Öffentlichkeit von KBUMM“ zu Rücken. Und das gelang mir ohne Mühen. Fast alle, die ich fragte, waren bereit ein Foto zu fertigen.
Fasziniert davon, hatte ich, kurz bevor ich gehen wollte, noch ein kurzes Gespräch mit der Violinistin Ronja Putz aus München. Sie untermahlte diese Veranstaltung sehr würdig mit ihrer Geigenkunst. Kostproben von Ronja gibt es in youtube:
http://www.youtube.com/user/WoodnTar/videos . Und Ronja hat 2010 den Bundeswettbewerb Jugend Musiziert gewonnen.
Die Menschen dort haben mir in Gesprächen viele Informationen mit auf den Weg gegeben. Zusammenfassend würde ich es wohl folgendermaßen beschreiben. Jeder Betroffene, ob selbst erkrankt oder Angehöriger hat das Recht, trotz seiner Erkrankung weiterhin ein würdiges und glückliches Leben zu führen. Allerdings ist das nach der Diagnose in den allermeisten Fällen (ca. 500.000 deutschlandweit jährlich) nicht unbedingt möglich. Neben der ärztlichen Versorgung ist es wohl unabdingbar auch für seine psychische Stabilität etwas zu tun. Und dafür ist solch eine Selbsthilfe Gruppe auf alle Fälle eine perfekte Anlaufstation. Sie kennen sich sehr gut aus und können weitere Hilfe, Ratschläge und Glücksmomente vermitteln.
Diese Woche werden nun weitere Veranstaltungen im Rahmen der Krebswoche in der Region sein. Diese haben wir in den kbumm Veranstaltungskalender aufgenommen. Sie lieber Leser, sind herzlich eingeladen, dieses Angebot anzunehmen.